Die deutsche Marine

Die Marine setzt sich aus circa 16.000 Soldaten zusammen und macht daher einen relativ geringen Teil der Bundeswehr aus. Die offizielle Bezeichnung ist Marine jedoch wird häufig der Begriff Deutsche Marine verwendet. Aufgestellt wurde die Marine am 2 Januar 1956.

Der Auftrag der Marine

Da die Marine Teil der Bundeswehr ist sind auch ihre Aufgaben dieselben:

  • Schutz der deutschen Bevölkerung
  • die Handlungsfähigkeit in außenpolitischen Themen von Deutschland sicherstellen
  • die Unterstützung von Verbündeten Staaten
  • international um Stabilität und Partnerschaft bemüht
  • Förderung von europäischer Integration
  • internationale Bemühungen um Krisen sowie Konflikte zu lösen
  • Kampf gegen den Terrorismus
  • militärische Unterstützung im Rahmen der EU im Bereich Sicherheits- und Verteidigungspolitik
  • Maßnahmen in Bezug auf den Heimatschutz
  • Krisenhilfe bei Naturkatastrophen um kritische Infrastruktur aufrecht zu erhalten
  • Befreiung beziehungsweise Rettung von Geiseln im Ausland
  • Leistung von humanitärer Hilfe außerhalb von Deutschland

Die Aufgaben der Bundeswehr haben sich von der Verteidigung des Landes im “Kalten Krieg” hin zu vermehrten Einsätzen im Ausland gewandelt. Die Umsetzung der verschiedenen Aufträge wird vom Inspekteur der Marine koordiniert. Jedes Jahr präsentiert dieser neue Pläne und Ziele. Eines dieser Ziele wird “Basis See” genannt. Dabei soll die Marine ihre Stärken einsetzen um verbündete Streitkräfte zu unterstützen. Ziel ist es die See als militärische Basis verwenden zu können. Der Plan “Schutz Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger” sieht den Schutz von entscheidenden Seewegen vor um den deutschen Seehandel sichern zu können. Im Bereich “Heimatschutz” beteiligt sich die deutsche Marine mit SAR-Dienst (Search and Rescue).

Einsätze der Marine

Die Einsatzgebiete der deutschen Marine sind vielseitig. Die richtige Herangehensweise sowie Taktik spielt in den unterschiedlichen Regionen eine große Rolle. Ein weit verbreitetes taktisches Mittel stellt die Seeblockade, oder auch Seesperre, dar. Dabei werden Blockaden an den eigenen Küsten errichtet um die Bewegungsfreiheit von feindlichen Schiffen einzuschränken. Wichtige Zufahrtswege werden versperrt und auch die Handelsschifffahrt wird unterbunden. Eine Seeblockade wird auch errichtet, wenn die Gefahr besteht das sich auf unbekannten Schiffen Feindesgut befindet. Im Kriegsfall wird eine Seesperre mithilfe von Kriegsschiffen und Minen errichtet. So kommt es zu einer Einschränkung der maritimen Handlungsfähigkeit der verfeindeten Seite.

Der Kampf gegen den Terrorismus

Seit dem Jahre 2001 befindet sich die Marine im Kampf gegen den Terrorismus. Dabei gehörte die Überwachung vom Horn von Afrika, ein Seegebiet, von 2002 bis 2010 zu ihren Hauptaufgaben. Dabei handelt es sich um den größten Einsatz der Marine seit 1990. Die Intensität des Einsatzes lies mit der Zeit jedoch stark nach.

Einsatz im Libanon

Nach Beendigung des Libanonkrieges im Jahre 2006 wurde ein Marineverband aufgestellt. Die deutsche Marine ist Teil dieser Vereinigung. Zu Beginn unterlag die Führung einem deutschen Admiral. Nach einem Führungswechsel wurde auch der Anteil an deutschen Einsatzkräften reduziert.

Kampf gegen die Piraten

Seit 2002 konfrontierte die deutsche Marine öfter Piraten, welche im Begriff waren Handelsschiffe zu überfallen. In den meisten Fällen reicht schon alleine die Präsenz der Marine aus um die Piraten in die Flucht zu schlagen. Die Piraterie ist seit dem Jahre 2008 stark angewachsen. Gerade an der Küste Somalias kommt es zu vielen Überfällen. Die deutsche Marine, Eu sowie NATO sind bemüht gegen die Piraterie vorzugehen. Für die Bekämpfung werden von der Marine an die 1400 Soldaten bereitgestellt.

Rettung von Flüchtlingen sowie Schleuserbekämpfung  im Mittelmeer

Seit dem Jahre 2005 trägt die Marine ihren Teil zur Rettung von Flüchtlingen bei. Ein Thema das in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist. Auch bekämpft die deutsche Marine die Schleusenkriminalität im Mittelmeer.

Aufstand der ostafrikanischen Küstenbevölkerung

In den Jahren 1888 bis 1890 kommt es an der ostafrikanischen Küste, vorwiegend am sansibarischen Festlandstreifen, zu einem Aufstand der Bevölkerung. Grund des Aufstandes war der Versuch der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG) ihren Einfluss in der Region zu stärken. In deutschen Quellen wird der Aufstand auch als Araberaufstand bezeichnet. Die DOAG konnte den Druck nicht lange stand halten und erbat die Hilfe des deutschen Staates. Diese erlange somit die Ansprüche wodurch die Kolonie Deutsch-Ostafrika gegründet wurde.

Zukunft der Marine

Experten sagen eine drastische Veränderung der Kräfteverhältnisse im Bezug auf die Seestreitkräfte in den nächsten 20 Jahren voraus. So wird die Marine im asiatischen Raum in den nächsten Jahren stark wachsen, wohingegen die US Navy einen leichten Rückgang zu verzeichnen hat. Die Europäische Seemacht wird in Zukunft keine relevante Rolle mehr spielen. Gründe für den Rückgang der europäischen Seemacht sind auf der einen Seite die Eurokrise und auf der anderen Seite der kostspielige Einsatz in Afghanistan. Dort werden immense Summen in Landstreitkräfte investiert. China baut seine Flotte aus und wird im Laufe der Zeit zur neuen Weltmacht aufsteigen. Diese Entwicklung wird sich noch beschleunigen, da die US-Navy einen leichten Rückgang verzeichnen muss.

Entwicklung der Weltmächte

Die US Navy

Die weltweit größte Marine ist die US Navy. Amerika investiert viel in ihre Marine wird den aktuellen Stand jedoch trotzdem nicht halten können. Schon seit 1990 leidet die US Navy unter leichter Schrumpfung. Bis jetzt war Russland der Hauptkonkurrent auf See. Dies wird sich bis zum Jahre 2030 jedoch dramatisch verändern. Russland verfügt über viele überalterte Schiffe und wird so in den nächsten Jahren von einer Marineweltmacht ins Mittelmaß abstürzen.

Zumwalt-Klasse

Die Zumwalt-Klasse zählt zu der Zerstörer-Klasse der US Navy. Ziel war es eine Flotte von 32 Schiffen herzustellen. Jedoch wurde dieser Plan immer weiter nach unten geschraubt da schon alleine eine Einheit 4,4 Milliarden US-Dollar kostet. Bis zum heutigen Tag sind erst drei dieser Einheiten im Einsatz. Geplant war die Ablösung der Arleigh-Burke-Klasse durch die Zumwalt-Klasse. Mit jedoch gerade einmal drei Einheiten scheint dies relativ unwahrscheinlich.

Marine von China

China verfügt schon über eine große Anzahl an Schiffen. Jedoch sind diese nicht so schlagfertig wie diese der US Navy. China rüstet diese jedoch in massivem Tempo weiter auf. Hält China an dem derzeitigen Tempo und der Intensität fest, wird der Unterschied zur US Navy in 30 bis 50 Jahren eliminiert sein.

Marine Indiens

Die Konkurrenten im asiatischen Raum von China sind Japan, Südkorea, Taiwan, Australien und Indien. Gerade Indien verstärkt seine maritimen Fähigkeiten immens und bildet so den direkten Konkurrenten im asiatischen Raum zu China. Bis zum Jahre werden die genannten Länder einen direkten Platz hinter Amerika und China in Punkto Marinestreitkräfte einnehmen. Von der Aufrüstung profitiert die deutsche Kriegsschiffbauindustrie.

Marine Europas

Prognosen sagen ein massives Schrumpfen der europäischen Streitkräfte voraus. Die Flotte von Frankreich werde um die Hälfte schrumpfen. Die Briten müssen sogar mit noch mehr Einbußen rechnen. Italien sowie Griechenland werden auch einen Teil ihrer Marine aufgeben müssen. Einzig Spanien kann seinen Marinebestand halten, wenn das land nicht zu sehr von der Eurokrise betroffen ist. Deutschland wird in den nächsten Jahren ebenfalls an Durchschlagskraft verlieren. Dies ist dem Krieg in Afghanistan geschuldet. Im großen und ganzen wird Europa in einigen Jahren genauso viele Schiffe wie die USA besitzen, jedoch mit viel weniger Durchschlagskraft.

Kriegsschiffe der deutschen Marine

Die Korvette Braunschweig verlässt den Hafen von Hamburg.

Korvette K130

Die Klasse 130 gehört einer Kriegsschiffklasse der deutschen Marine an. Derzeit verfügt die Marine über fünf Korvette K130, welche das 1. Korvettengeschwader bilden. Die Gepard-Klasse wird durch die Korvette ersetzt. Die selben Aufgaben können jetzt von einer kleineren Besatzung übernommen werden. Die Aufklärung und Überwachung gehört zu den Hauptaufgaben der Korvette. Weiters werden die Schiffe auch zur Bekämpfung von Zielen auf See sowie an Land eingesetzt. Haupteinsatzgebiet bilden vor allem Randmeere und Küstengewässer. Die Hauptbewaffnung der Korvette K130 bildet der Seezielflugkörper RBS15 Mk3. Außerdem verfügt das Schiff über Technik, welche die Störung von feindlicher Kommunikation ermöglicht sowie über Minenleger.

Baden-Württemberg-Klasse

Die Baden-Württemberg-Klasse ist eine neue Fregatten-Klasse der deutschen Marine. Sie wird auch als Fregatte 125 oder F125 bezeichnet. Derzeit befinden sich vier dieser Überwasserkampfschiffe im Einsatz. Ziel ist es die Bremen-Klasse zu ersetzen. Natürlich verfügt die neue Baden-Württemberg-Klasse über neue Fähigkeiten. Die Verweildauer im Einsatzgebiet wurde verlängert und das Geschütz vergrößert. Dadurch kann die Baden-Württemberg-Klasse für die Unterstützung von landseitigem Kampf herangezogen werden.